Kantine Landratsamt Ulm, Fotos M. Rennertz
Kantine Landratsamt Ulm, Fotos M. Rennertz

Begegnung erschaffen

Wie ein ungenutzter Raum zum Treffpunkt wird

Menschen treffen

Im Frühjahr 2023 erreicht mich von einer Mitarbeiterin des Landratsamtes in Ulm eine E-Mail. Sie hätten im Erdgeschoss des Gebäudes eine ungenutzte Halle und denken über eine Kantine nach – das wäre doch schön! Bei der Besichtigung verschlägt es mir den Atem: Welch’ Potenzial. Eine kalte, düstere Halle mit einem famosen Parkettboden und in der hinteren Ecke eine kleine Pentry-Küche, wo sich Mitarbeiter des Landratsamtes einen Tee oder Kaffee kochen können, um dann mit einem der seltenen unbequemen Stühle im Innenhof ein kleines bisschen Sonne zu erhaschen. 

Beide Seiten des dieser Halle werden gerade für die Begrünung vorbereitet – der perfekte Zeitpunkt für die Idee, einen Treffpunkt zu erschaffen. Eine Begegnungsstätte für die Menschen, die hier wirken.

Kommunikation wirkungsvoll entfalten

Zonen der Nähe

Im Gespräch der Projektleiterin erfahre ich die tatsächlichen Wünsche: Die Mitarbeiter sollen nicht nur gut und gesund essen, sondern miteinander in Kontakt kommen – in den Austausch treten können, und dies über die Grenzen der Fachbereiche hinaus. Ein Anziehungspunkt, der die Lebens- und Arbeitsqualität erhöht und inspiriert. Gleichzeitig soll es ein moderner, attraktiver Veranstaltungsort sein.

Etwas Seelisches mit hohen funktionalen Anforderungen.

Ein Ort mit Magie, durch ein tragfähiges Zukunftskonzept

Um die Verwandlung zu erreichen, brauche ich eine solide Aufnahme und Prüfung der Substanz. Schließlich soll die Umrüstung für Veranstaltungen leicht umsetzbar werden. Aber auch die akustische Situation muss ich verbessern. Ebenso braucht der Raum das richtige Licht verbunden mit einem Farb- und Ausstattungskonzept, das haltbar und pflege freundlich ist. 

Projektleitung: Ja. Aber ich brauche auch das richtige Team an meiner Seite. Gemeinsam mit meiner Kollegen mache ich mich ans Werk. Der Austausch ist für das Gelingen essenziell.

Treffpunkt

Den Kunden begeistern

Die Fähigkeiten des Teams sind die Mittel, die wir in die Waagschale legen. Mit Vorstellungskraft, den Blick in die Situation der Zukunft zu richten, ist unsere Stärke. Wie wird es sich für die Menschen anfühlen, wenn sie sich in dem neuen Raum begegnen und welche Bedürfnisse müssen erfüllt werden? 

So entsteht eine Anforderungsliste, die wir Stück für Stück in eine Innenarchitektur verwandeln, die durch Leichtigkeit und Intimität geprägt ist. Wir sind sicher: Das wird wundervoll und der Kunde wird begeistert sein. 

Doch auf dem Weg dorthin werden wir Überraschungen erleben und Hürden überwinden müssen.

Metamorphose des Raums

Um den Rohdiamanten zu entfalten, erstellen wir ein Bedarfskonzept und daraus dann das Gestaltungskonzept und das Raum- und Funktionskonzept. Bauliche Veränderungen, wie das Einziehen von Zwischenwänden oder dergleichen sind stehen hier nicht zur Disposition. Hier ist Kreativität für alternative Lösungen gefordert.

Zonen, die trennen und verbinden zugleich

Wir tüfteln durch Entwürfe, vor allem in der Form von 3D Visualisierungen, mit Hingabe eine Idee aus, die durch Farben, Stoffe, Licht und Leichtigkeit besticht. Durch verschiedene Zonen lösen wir die schwierige akustische Situation auf und erschaffen Oasen der Ruhe: zum Essen, für das entspannte Gespräch und um bei einem Kaffee etwas zu verstehen, das dringend gelesen werden muss. Zonen, die durch die Leichtigkeit von textilen Abhängungen von der Raumdecke eine Intimität erschaffen, die gleichzeitig den Blick in den Raum offen hält und das Gefühl von Gemeinschaft und Weite vermittelt. Mit dieser pfiffigen Idee kann auch die Umrüstung zum Veranstaltungsraum leicht durchgeführt werden. 

Für mich, die das Projektmanagement innehat, einiges zu leisten. Ich muss Zeit- und Kostenkalkulation, Lieferantenauswahl, Bauaufsicht, Koordination der Gewerke überblicken und leiten. Ich freue mich darauf und wir bereiten die Präsentation vor. Räume für Menschen, die Menschen berühren – der Sinn unseres Schaffens.

Zustand vor Beginn
Zustand vor Beginn

Der kluge Weg

Zugegebener Maßen: die Kundenseite ist anfangs skeptisch. Sollen „Vorhänge“ tatsächlich die Lösung sein? Doch wir präsentieren emphatisch und überzeugen. Den Kunden im Projekt zu begleiten und die gut durchdachten Details, für die wir uns – auch im Miteinander ringen, um den besten Weg zur Lösung zu finden – dann entscheiden, ist das Wesen unserer täglichen Arbeit. 

HEALING ARCHITECTURE bedeutet, den Menschen durch die Raumgestaltung einen Mehrwert für ein besseres Miteinander, ja, ein besseres Füreinander zu bringen. Dass unsere Projekte immer ästhetische Räume als Ergebnis haben, liegt in der Art und Weise, wie wir 4plus5 Architekten handeln: Wir handeln als Team, spornen uns gegenseitig an, um eine noch elegantere Idee zur Lösung zu finden und fusionieren die Gedanken zum besten Ergebnis für einen Raum der dem ihm zugedachten Zweck dient. Das nennen wir den klugen Weg.

Bereich Küche
Warme Nische
Treffpunkt

Mit Treue im Detail

Mehr Weite durch sich wiederholende Farben, Formen und Materialien. Natürlichkeit, die im Holz zu finden ist und immer wiederkehrt. Frische, die sich in den kühlen Blau- und Grautönen der Textilien und Möbeln durch den Raum erstreckt. Mit Lichtpunkten, die wie Sterne am Himmel stehen. Mit Wärme, die in intimen Nischen durch dezentes pflanzliches Grün und zusätzliche weiche Beleuchtung zum Verweilen einlädt. Mit „Vorhängen“, die die Akustik in Ruhe verwandeln und gleichzeitig ein schwebendes Gefühl vermitteln. 

Das strahlende Gelb, mit der Anziehungskraft der Sonne. Hier findet der Gast ganz wie von selbst, den Kaffee, den Tee, das Gebäck. So wie die Sonne uns mit Energie versorgt, kann der Mensch sich hier bedienen.

Der Raum, der dient

Die heutige Situation der Kantine im Landratsamt Ulm ist Treffpunkt für die Menschen geworden. Vielfältig genutzt trifft man sich, bespricht in förderlicher entspannter Atmosphäre auch das ein oder andere Tagesgeschäft. Bevorzugt vor dem Konferenzraum, herrscht urbanes Treiben und flinke Kommunikation. 

Können nun ganz andere Gesprächsergebnisse erwartet werden? Aber ja, denn das ist unser „Zauberkraut“, das wir jeder Raumrezeptur hinzufügen. 

Unsere Absicht, die die Magie des Raumes zu entfalten, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, ist mit diesem Projekterfolg mehr als gelungen. 

Auch ich gehe gerne hierher, um einfach einen Kaffee zu trinken und mit Stolz und Demut zugleich das freundliche Treiben anzuschauen.

Begenungsstätte
Zone der Intimität
Lichtdetail
Luftigkeit und Bewegung
Ort der Energie
Gemeinschaft
Ruhe durch Akustikelemente

Verwandlung gelungen

Das Wichtigste in meinem Handeln und Erfüllung zugleich, wenn es gelingt, ist durch meine Arbeit das Leben von Menschen positiv zu beeinflussen. Darin sehe ich meine Aufgabe, Verantwortlichkeit für die Lebensqualität zu übernehmen. In der schöpferischen Seite der Arbeit liegt die Empathie für die Bedürfnisse und als Gegengewicht, steht die Fähigkeit, dieses Anliegen auch in die Tat umsetzen zu können. Ein starkes Team an der Seite zu haben, gibt mir die Kraft unbekanntes Terrain zu betreten und frei zu gestalten – Räume für Menschen. 

Kurze Zeit nach der Projektfertigstellung erreichte mich diese Nachricht der Kundin: 

… „Ich bin sehr froh, dass ich das Projekt mit Ihnen umgesetzt habe. Die Zusammenarbeit mit Ihnen hat mir viel Freude bereitet, da sie beide sehr unkompliziert und lösungsorientiert arbeiten – auch hierfür vielen Dank. Dass der Beschluss für Ihre Gestaltung sogar einstimmig war, war auch für mich eine Überraschung – das gab es noch nie. Danke für Ihre Geduld, wegen der langen Entscheidungszeiten aufgrund der Haushaltslage – an Ihrer Planung lag es definitiv nie.“

Jessica Tresselt

Jessica
Tresselt

Bachelor of Arts,
Innenarchitektur

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