Eines der spannendsten Projekte, die ich als Architektin übertragen bekomme, ist die Ausführung der Innenarchitektur der Hannoverklinik. 2023 öffnet die Belegklinik ihre Türen mit einem mehr als sinnvollen Konzept. Die Klinik bietet ein ganzheitliches Umfeld für ambulante und stationäre medizinische Interventionen, mit allem, was Chirurg und Patient benötigen: das OP-Zentrum Hannoverklinik. Den perfekten Rahmen dazu bildet ein Ambiente, das einem First-Class-Hotel in nichts nachsteht.
Doch stellen wir die Uhr zurück, an den Anfang des Projektes, denn die Aufgabe ist nicht nur spannend, sondern auch herausfordernd – für mich und das 4plus5 Projekt-Team ebenso, wie für die vielen Beteiligten. Allem voran: die Stadt Hannover mit den relevanten Behörden, mit denen die baulichen Voraussetzungen und Genehmigungen sicherzustellen sind.
Der Terminplan ist ein sportlicher! 2022 kommt die Projektierung auf meinem Tisch. Ein Zukunftsprojekt der Medizin, welches mich begeistert. Alles andere, als „von der Stange“ steckt in der Idee der Hannoverklinik eine echte Vision, die gestalterisch, planerisch und baulich umgesetzt werden soll. So weit, so gut. Doch, um dem Projekt noch eine besondere Würze zu verleihen, gibt es noch eine Besonderheit. Es fehlt bis hierhin noch ein geeignetes Objekt.
Vorweg: Die Hannoverklinik eröffnet pünktlich und hat noch einen überraschenden Nutzenfaktor, der sich erst noch herausstellen wird.
Einen aufgeregten, ängstlichen Patienten braucht niemand. Das Gelingen einer medizinischen Intervention, einer Operation, braucht Vertrauen vom ersten Augenblick. Der Patient soll sich behütet und betreut fühlen, und wir wissen alle, wie wichtig der Empfang ist. Es gilt: „Für den ersten Eindruck, gibt es keine zweite Chance.“ HEALING ARCHITECTURE stellt uns immer diese Frage, die es vollständig zu beantworten gilt.
Wir wollen Seelenruhe für den Patienten erreichen, damit das Geschehen im Hintergrund für das Klinikpersonal und den Chirurgen konzentriert und störungsfrei ablaufen kann. Um dies zu erreichen, muss das Objekt eine grundsätzliche Infrastruktur bieten, die dann zu gestalten und umzusetzen ist. Gemeinsam mit dem Projektteam erstelle ich ein Objektprofil und dann geht es auf die Suche nach passender Substanz und einem urbanen Standort.
Gescheit suchen, ist hier der Schlüssel für den optimalen Standort. Zentral im Norden der Stadt Hannover, Brinkhafen, bietet ein in die Jahre gekommenes Industriegebäude die Voraussetzungen: Gesucht, gefunden.
Die Lage in der ruhigen Sackgasse und die bauliche Struktur des zweiflügligen Baukörpers aus Betonfertigteilen ist geeignet. In enger Kommunikation mit der Stadt Hannover gelingt auch die Umnutzungsgenehmigung. Wir sind startklar, das Projekt OP-Zentrum Hannoverklinik zu bauen.
Doch auf dem Weg zur Eröffnung hält das Objekt noch einige knifflige Überraschungen für uns bereit.
Die Struktur des Gebäudes, bestehend aus zwei Flügeln und massiven Betonstützen und Trägern, stellt uns bei der Planung des Grundrisses vor Herausforderungen. Um die beiden Bereiche sinnvoll miteinander zu verbinden, entwickeln wir ein kluges System für Leitungen und Wege, ohne dabei die anderen Stockwerke stark zu beeinträchtigen oder die ohnehin geringe Raumhöhe weiter zu verringern.
Die klare Aufteilung des Gebäudes in den westlichen Gästebereich und den östlichen OP-Bereich stellt sicher, dass sich die Arbeitsabläufe im OP-Zentrum nicht überschneiden. Patienten können sich in den Gästezimmern ungestört erholen, während der OP-Betrieb nahtlos verläuft. Diese durchdachte räumliche Trennung sorgt dafür, dass sowohl der Komfort der Gäste als auch die Effizienz des medizinischen Personals gewährleistet sind.
Die Hürden sind genommen und für jedes Detail ist eine schlüssige Lösung gefunden. Die Hannoverklinik ist nicht nur funktional ein Meisterstück, sondern erfüllt die Wünsche aller Beteiligten. Hier können Chirurgen vor Ort operieren, unterstützt von einem Team, das sowohl die Anästhesie übernimmt als auch die Patienten auf der Gästestation rund um die Uhr betreut. Drei moderne Operationssäle, die für die Belegärzte ein konzentriertes Arbeitsumfeld bieten, mit behaglichen Gästezimmern zur Entspannung und optimalen Kommunikationslösungen.
Eine sichere Umgebung für exzellente medizinische Leistung – für Patient und Arzt.
Durch die Attraktivität der Klinik erlebt auch der Standort eine Wiederbelebung. Die wirtschaftliche Perle, wie wir es nennen, steigert den Wert des Standortes, von dem alle ansässigen Unternehmen und Geschäfte profitieren. Wer hätte das gedacht!
Der Ansatz für die Hannoverklinik Funktionalität und Geborgenheit in den Zusammenhang zu stellen, liegt in der Harmonie des Farbkonzeptes. Mit natürlichen Farben und Oberflächen, die Ruhe ausstrahlen und der kühlen Sachlichkeit, die ein klinisches Arbeitsumfeld unterstreicht, entstehen zwei verbundene und gleichzeitig getrennte Ebenen. Hier ist Genesung gleichwertig zur Konzentration auf Hygiene. Diese Begegnung verleiht dem OP-Zentrum Hochwertigkeit und Glaubwürdigkeit.
Die Oberflächen sind pflegeleicht und begleitet mit vielen Details, die die Intimität und das Wohlfühlen für den Patienten gekonnt unterstützen. Eine Umgebung, die hält, was sie verspricht und Funktion garantiert.
Funktionalität, optimale Lichtbedingungen und modernste OP-Technik zeichnet die Arbeitsumgebung der Belegärzte aus. Vom Behandlungsraum bis zum Operationssaal. Jeder Weg, jeder Durchgang, jeder Handgriff ist durchdacht und gekonnt umgesetzt.
HEALING ARCHITECTURE, ein Anliegen, das sich von A bis Z durch alle Arbeitsbereiche zieht. Auf diese Weise bleibt die Aufmerksamkeit beim Patienten und dem Erfolg dessen, was des Arztes Aufgabe ist: Heilen.
Die Hannoverklinik liefert heute Facharzt-Kompetenz auf höchstem Niveau. Die Klinik ist ein Anziehungspunkt und hat Strahlkraft, die den Standort belebt – es ist ein Leuchtturmprojekt.
Mich erfüllt diese Resonanz mit Stolz und Demut zugleich, denn mein Anliegen der Berufung als Innenarchitektin ist es, positiven Einfluss auf den Projekt-Nutzen und die psychische Gesundheit des Menschen zu nehmen. Funktionalität und Technologien begeistern mich. Dafür betrete ich unbekanntes Land und erlaube mir den Mut zu haben, Tradition und Innovation zu einer Einheit zusammenzuführen.
Ich mag Projekte, die mich fordern und für die ich mich so richtig ins Zeug legen kann – vor allem, wenn ich eine meiner Fähigkeiten nutzen kann: Vermittler zwischen Bauherren und Handwerker zu sein.
Danke an mein Projekt-Team und für das in mich gesetzte Vertrauen.
PS: Wer einmal bei der Hannoverklinik vorbeischauen möchte, kann das sehr gerne hier tun: https://hannoverklinik.de/
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